Montag, 9. Juni 2014

Pfingst-Ausflug mit alten Autos


Was kann man an heißen Feiertagen besseres machen als entspannt im Schatten liegen und kalte Getränke verbrauchen? Im Oldtimer sitzen und Benzin verbrauchen!
An diesem Pfingstwochenende bot sich die Gelegenheit in einem 46 jahre alten Opel Commodore GS die Landstraßen der Umgebung zu erkunden. Da sag ich doch nicht nein.


Der Tag sollte am späten Vormittag mit einer kleinen Autobahnetappe zum Treffen der Alt-Opel iG in Enger beginnen. Doch die Abfahrt verzögerte sich bis zum Nachmittag und genau zum Abfahrttermin verdunkelte sich der Himmel. Perfekt, genau das Wetter um seinen Oldtimer aus der Garage zu lassen.

Aber wir sind nicht aus Zucker und ausserdem fahren wir dem schlechten Wetter einfach davon. Mit Tempo 100 auf der leeren Autobahn kommt man entspannt ans Ziel. Dabei helfen die extrem weichen Sitzpolster (Omas Sofa ist ein passender Vergleich) und die auch ohne Klimaanlage oder sonstigen Klimbim gute Belüftung im Innenraum. Aus kleinen Düsen unterm Armaturenbrett wird frische Luft aus den Radkästen direkt an die Beine der Passagiere geleitet. Einfach und genial zu gleich. Warum bloß gibt es sowas heute nichtmehr?


Das wahre Alter dieses Wagens bemerkt man an ander Stelle, die indirekte servolose Lenkung, das schwammige(re) Fahrverhalten -die Stoßdämpfer stehen schon auf der Liste von Teilen die mal erneuert werden müssen- und ganz besonders die Windgeräusche. Wenn man nicht auf den Tacho schaut, könnte man meinen mit 160 unterwegs zu sein, dabei blieben wir die meiste Zeit noch unter Richtgeschwindigkeit.


Am Kleinbahnmuseum in Enger hatte das drohende Unwetter leider schon einen Großteil der Oldtimerfahrer vertrieben, so dass nurnoch ein gutes Dutzend Autos auf dem Parkplatz stand. Dafür waren darunter wirkliche Top Exemplare. Rekord A Cabriolet, Vectra i400, Monza und Senator. Im Museum wurden alte Opel Werbefilme gezeigt, unter anderem von den harten Tests für Neuwagen auf der Strecke in Dudenhofen. Dort wurde noch hart gearbeitet um dem Leitspruch "Opel- der Zuverlässige" gerecht zu werden. Mit Würstchen und Cola im Magen brachen wir auf zur nächsten Station.


Die Verbindungsetappe nach Bad Rothenfelde, knapp 35km über schmale Landstraßen passte wesentlich besser zum Auto. Mit offenen Fenstern kann man den Motorensound noch besser genießen. Die zweiflutige Edelstahl-Abgasanlage ergänzt den Reihensechszylinder perfekt. Wenn nur nicht ständig ein Pferdeanhänger-Gespann oder eine Oma die das Gaspedal sucht vor einem wäre. 


Doch schon bei moderaten Kurvengeschwindigkeiten muss man sich als Beifahrer gut festhalten um nicht umherzufliegen. Die Sitze sind zwar bequem, aber bieten dafür keinerlei Seitenhalt und auch Gurte gibt es keine. Dafür schiebt das Heck am Kurvenausgang nach außen. Und das liegt nicht an den schmalen 185mm Engergiesparreifen.


Wie der Zufall es wollte trafen wir passend mit den Teilnehmern der Oldtimerrallye in Bad Rothenfelde ein und fuhren zusammen mit den anderen Wagen in den Park. Auch wenn wir den Altersdurschnitt ziemlich verschoben fanden sich doch schnell Menschen die "früher mal genau so einen hatten". Bemerkenswert ist dabei immer wieder wie viele Autos es in den Garagen dieser Stadt gibt die nur auf solche Gelegenheiten warten und ansonsten niemals auf der Straße zu sehen sind.


Zurück nach Osnabrück ging es im Expresstempo über die Autobahn. Dank zweier Registervergaser schafft der Commo auch heute noch seine 200 km/h. Aber als Reisegeschwindigkeit empfiehlt es sich nicht, Insassen und Maschine müssen einiges Aushalten bei diesem Tempo, vom Verbauch ganz zu schweigen.

Am Ende des Tages verschwindet der Commo wieder in seiner Garage und wartet auf die nächste Ausfahrt.

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