Montag, 11. August 2014

Fenster auf und Durchzug!


Die kleinen Dinge des Alltags sind wohl am wichtigsten. Nehmen wir nur mal den Fensterheber -egal ob elektrisch oder manuell- wenn die Scheibe oben bleibt ist das unbequem. Kommt sie nichtmehr hoch, schon echtes Problem. Gut wenn man sich zu helfen weiß.
   
 

Der Defekt am elektrischen Fensterheber tritt meist ohne Vorwarnung und bevorzugt an der Fahrertür auf. Ist ja auch verständlich denn dort sitzt eigentlich immer jemand wenn das Auto in Betrieb ist und die Karte fürs Parkhaus wird auch niemals dem Beifahrer angereicht.

Bei diesem BMW konnte man schon länger erste Anzeichen warnehmen. Der Motor klingt links deutlich angestrengter als auf der Beifahrerseite und das Glas bewegt sich nur langsam. Zusätzlich bewegt sich der Motor samt Hebelage hinter der Türverkleidung so sehr, dass man es spüren kann.


So kam nun jener heiße Tag im Sommer an dem sich das Fenster zum ersten Mal seit über 20 Jahren am Ende der Fahrt nichtmehr nach oben bewegen wollte. Der Motor lief zwar noch, aber die Scheibe saß irgendwie schräg im Rahmen und musste mit der Hand nach oben geschoben werden. In die andere Richtung blieb das Glas ebenfalls stehen und musste mit etwas Nachhilfe herab gedrückt werden.

Das kann so nicht bleiben. Um das Parkticket zu ziehen muss man jedes mal halb aussteigen und mit den besonderen Hitzeproblemen die dieser Fünfer hat, brachte der kaputte Fensterheber das Fass zum überlaufen.


Um überhaupt an den Fensterhebermotor heranzukommen, müssen wir erstmal die Türpappe abnehmen. Diese wird von zwei Schrauben und einem guten Dutzend Clipse und Klammern gehalten. Die Schrauben befinden sich hinter dem Türöffner (unter dem schwarzen Plastikstöpsel) und hinter dem Schalter für die elektrischen Aussenspiegel. Dieser kann einfach mit zwei kleinen Schraubendrehern herrausgehebelt werden.


Die Torx20 Schraube ist mit einem normalen Torxbit relativ bescheiden zu erreichen. Beim nächsten Mal würde ich einen richtigen Schraubendreher besorgen. Vielleicht müssen wir da schon bald wieder dran. Der Fehler ist leider ziemlich typisch wenn das Auto ein gewisses Alter erreicht hat.

****Exkurs elektrische Fensterheber****

Die Scheibe sitzt vorne und hinten jeweils in einer Führungsschiene (mit Fliz bespannt) in der sie auf und ab gleiten soll. Gezogen bzw gedrückt wird die Scheibe durch einen Scherenhubmechanismus, welcher über zwei kleine Gleitstücke mit dem Glas verbunden ist. Meist springt der Hubarm aus dem Gleitstück oder das Glas verkantet sich in den Führungsschienen. (Oder der Motor geht einfach kaputt.)   

****Ende Exkurs****


Nachdem die Schrauben gelöst sind, müssen reihum die Plastikclipse mit sanfter Gewalt mit der Verkleidung aus der eigentlichen Tür gezogen werden. Dabei gehen eigentlich immer welche kaputt, wer solche Arbeiten plant, besorgt sich am besten gleich ein paar Neue. An der Fensterschachtleiste ist die Verkleidung ebenfalls eingehakt und muss horizontal vom Fensterrahmen weggezogen werden. Dann nurnoch den Bowdenzug aushaken und fertig.


Sofern BMW in den 90ern nicht einen Pauschalvertrag mit einem Klebstofflieferanten abgeschlossen hat, gehen wir mal davon aus, dass an dieser Tür bereits gearbeitet wurde und die Isolationsfolie hinterher wieder angeklebt wurde. So dicke Würste hätte es vom Werk aus sicher nicht gegeben. 


Im Inneren der Tür lag eines der Gleitstücke lose herum. Der Hubarm war so krumm gebogen, dass er sich aus dem Kugelgelenkt herrausgedreht hatte. Und mit einem Arm alleine kann die Scheibe nicht richtig geführt werden. Also die Gleitstücke wieder einsetzen und den Arm zurechtbiegen.


Die Gleitstücke werden mit Sicherheitsklammern befestigt und sollten jetzt wieder fest an ihrem Platz bleiben. Falls die Scheibe sich verklemmt und nicht vor oder zurück will, ist sie vermutlich aus ihrer Führungsschiebe gefallen. Dies bemerkt man spätestens wenn sich das Glas mit der Hand hin und her schieben lässt. 

Bevor nun alles wieder zusammengebaut werden kann, wollen wir natürlich noch etwas Vorsorgearbeit leisten und sprühen alle Gleitsücke und Zahnräder mit Graphitspray ein, je leichtgängiger die gesamte Mimik ist, desto länger halten die Bauteile durch.


Das Gleiche gillt natürlich auch für die anderen Fenster und das Panoramaschiebedach. Solange es nicht regnet, muss dieses die Rolle der Klimaanlage übernehmen und für frische Luft im Innenraum sorgen.

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