Freitag, 5. September 2014

BMW Stabilager erneuern


Die beiden oberen Querlenker waren nur der Auftakt zu einer ganzen Reihe  von Fahrwerksreparaturen die dieser Fünfer noch zu überstehen hat. Die nächste Station sind die Gummilager des Stabilisators an der Vorderachse. 

Anders als bei den Querlenkern lässt sich hier kein drastischer Unterschied feststellen. So groß ist der Einfluss der Gummilager an dieser Stelle auch nicht für das Fahrverhalten. Andererseits war das Gummi noch nicht so kaputt, das man es mit zwei Fingern aus seiner Buchse drücken konnte. So weit sollte es auch im Normalfall niemals kommen. Meist machen Poltergeräusche auf das Problem aufmerksam.

 

Der Stabilisator verhindert, dass sich die beiden Räder einer Achse bei Kurvenfahrten zu weit aus der Normallage herrausbewegen können (ein bzw ausfedern). Beide Räder parallel können ganz normal federn. Ohne dieses Bauteil würden wohl alle Autos mit reichlich Schlagseite um jede Kurve steuern und die Insassen würden seekrank -wenn sie sich nicht vorher überschlagen.


Das Rad auf der Aussenseite federt weit bis in den Radkasten ein, während das innere Rad kaum noch auf den Aspahlt gedrückt wird -so kann keines der Räder gute Traktion bringen. Der Stabi ist nicht viel mehr als ein Rundstahl der auf beiden Seiten mit einem Rad (Federbein) verbunden ist. Wenn sich das eine Rad bewegt, verdreht sich der Stabi und überträgt den Druck auf die andere Seite, wo das andere Federbein dagegenwirkt. Das innere Rad wird auf den Asphalt gedrückt und das äußere entlastet.


Natürlich könnte man auch das Fahrwerk so knüppelhart machen, dass sich die Karosserie nichtmehr aus der Kurve neigt, aber dann würde jedes Schlagloch die Passagiere durchprügeln. Stattdessen nutzt man einfach die Federkraft auf der anderen Fahrzeugseite mit und kann so trotz weicherem Fahrwerk eine sichere Kurvenlage erreichen.


Meist verschleißen nur die Verbindungselemente vom Fahrwerk zum Stabilisator, die Koppelstangen (auch als Pendelstützen bezeichnet) welche bei jeder Unebenheit die Schläge abbekommen. Wenn sie ausgeschlagen sind, hört man im Innenraum ein Poltern oder Scheppern nach jedem Schlagloch. DerAustausch dieser Teile ist nicht besonders aufwändig, nur der Rost macht einemdas Leben schwer.

 

Die Stabilager halten den Stabilisator am Rahmen des Autos fest. Der Stabi verdreht sich immer wenn ein oder beide Räder ein bzw ausfedern. Diese Bewegung reibt irgendwann das Gummi auf und der Stabi sitzt nicht mehr fest am Unterboden. Das hat zur folge, dass sich der Stabi ein Stück bewegt bevor er die Kraft auf die andere Seite überträgt. Die Wirksamkeit des Stabis lässt nach und das Auto neigt sich stärker bei Kurvenfahrten zur Außenseite.

 

Bei unserem E34 war das Gummi schon reichlich porös und das Loch schon sehr aufgeweitet. Mit dem neuen Lager sollte der Stabi wieder stramm sitzen. Nur der Ausbau war wieder etwas aufwändiger. Eigentlich müssen nur zwei Muttern gelöst werden und schon kann die Halterung abgenommen werden. Leider war eine davon so verrostet, dass sie beim besten Willen nicht aufging.

 

Also Plan B wie biegen! Mit einer großen Zange kann die Halterung aufgebogen werden, bis das Gummilager herausgedrückt werden kann. Nun mit viel WD40 das neue Lager einsprühen (wie gesagt es sitzt sehr stramm auf dem Stabi) und reindrücken. Mit etwas Unterstützung vom Wagenheber ließ sich die Halterung wieder zurückbiegen und festschrauben.

 

Alles in allem dauerte die Aktion für beide Seiten ungefähr eine Stunde. Ohne die Rostprobleme vielleicht 20min. Damit ist das Fahrwerk so weit verarztet. Als nächstes steht die Bremse auf dem Programm.

1 Kommentar:

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