Montag, 2. Februar 2015

Wie die Batterien unter Spanung bleiben

 

In den letzten drei Jahren hat sich im Schlagzeilenkäfer-Fuhrpark einiges getan. Autos kamen und gingen. Motorräder gehören jetzt zum festen Repertoire und einige Dauergäste die nicht zum festen Kern gehören bereichern das Angebot zusätzlich. Dabei verursachen schon die regulären SZK-Mobile genügend Arbeit um keine Langeweile befürchten zu müssen, besonders zu dieser Jahreszeit haben wir alle Hände voll zu tun sie in einwandfreiem Zustand zu halten und auf mögliche Probleme sofort zu reagieren.


Drei Punkte sind für mich zur Zeit wichtig wenn es um die Fahrzeuge geht für die ich mich Verantwortlich zeichne; genügend Spannung auf der Batterie um zuverlässig anzuspringen, ausreichend Scheibenreiniger für eine freie Sicht bei längeren Fahrten durch den Sprühnebel der anderen Autos und zu guter letzt eine vollständig funktionierende Beleuchtunsanlage.


Über alle diese Punkte haben wir in der Vergangenheit bereits zur Genüge berichtet. Wie man die Lichter am Fahrzeug prüft und  bei Bedarf auch repariert wird im Tankwart-ABC erläutert. Und das der Frostschutzgehalt im Scheibenreiniger ausreichend hoch konzentriert sein muss ist sicherlich selbst erklärend. Hier und heute befasse ich mich mit dem größten Thema für sämtliche Fahrzeuge, egal ob sie im Winter eingemottet werden oder täglich im Einsatz sind: die Batterien.


Allein in diesem Haushalt befinden sich drei Autos, zwei Motorräder und ein Rasenmäher die alle über eine Batterie verfügen deren Lebensdauer und Leistungsfähigkeit direkt abhängig ist von der Pflege die ihnen zuteil wird. Welche Pflege sie benötigen hängt wiederum davon ab um welche Art von Batterie es sich handelt.


Da die meisten Fahrzeuge im SZK-Fuhrpark schon etwas älteren Semesters sind, haben sie in der Regel eine klassische Blei-Säure Batterie an Bord. Wenn es sich um ältere Batterien oder Zweiräder handelt, lassen sie sich teilweise noch öffnen und können gewartet werden. Neuere Fahrzeugmodelle mit Start-Stop-Automatik haben in der Regel eine AGM (Absorbent Glas Mat) Batterie installiert bei der die Bleiplatten nicht von flüssiger Battriesäure umgeben sind, sondern aus Vliesmatten die das Elektrolyt binden, sie sind wartungsfrei.


Wartungsfrei meint in diesem Falle einfach nur, das man keine Flüssigkeit ergänzen kann wenn der Pegel zu weit abgesunken ist. Darauf muss bei der Wahl des richtigen Ladegerätes Rücksicht genommen werden. Durch zu hohe Ladespannung kann die Batterie regelrecht kochen und die Flüssigkeit verdampft - wenn nicht mehr genügend Elektrolyt in den Kammern ist, geht die Batterie kaputt.

Mit dem Fuhrpark wuchs natürlich auch die Anzahl der Ladegeräte die wir vorhalten. Schließlich weiß man nie welche Überraschungen uns erwarten und ob nicht mehrere Fahrzeuge/Batterien parallel versorgt werden müssen. Hier mal ein Überblick von einfach bis komplex und von günstig bis hochpreisig.


Absaar Batterielader; der Aufdruck "Made in West Germany" sagt eigentlich schon alles was man wissen muss. Dieses Gerät ist über 25 Jahre alt und funktioniert nach sehr einfachen Prinzipien - aber immerhin absolut zuverlässig und egal welche Batterie man anschließt. Da es nur zwei Vorwahlstufen für den Ladestrom gibt und keine Überwachung der Batterie erfolgt, ist es möglich durch zu langes Laden ohne Kontrolle den Akku zu zerstören (Laden bis zum Kochen). Die Vorteile dieser einfachen Technik sind zum einen die großen Ladeströme die Kurzfristig übertragen werden können, ideal wenn beispielsweise eine schlappe Autobatterie schnell wieder aufgepäppelt werden muss. Desweiteren gibt es keine Probleme bei tiefentladenen Akkus, während "intelligente" Geräte garnicht erkennen das eine Batterie angeschlossen wurde, gibt der rote Kasten erstmal ordentlich Saft auf den Speicher bis er sich wieder rührt. Da wir nur 12Volt Batterien im SZK haben, ist die Möglichkeit mit 6Volt zu laden für uns kein wirklicher Vorteil - aber gut zu wissen ist es doch.


Medion MD11265; seit mehr als zehn Jahren im Einsatz und trotz der geringen Erwartungen (bei dem niedrigen Kaufpreis kann es doch nichts taugen) bis heute funktionstüchtig. Durch die vollautomatische Ladung kann man Batterien einfach anschließen und auch mal mehrere Tage unbeaufsichtigt lassen. Dank des wasserdichten Gehäuses gut für den Einsatz an den Motorrädern geeignet wenn diese in der Remise parken. Mehrere Ladeprogramme stehen zur auswahl, wobei nicht deutlich gesagt wird welches Programm wie genau arbeitet. Bisher hatten wir nur einmal wirkliche Probleme mit dem Gerät als es uns eine Motorradbatterie zerkochte, ob der Fehler bei der Batterie lag oder beim Ladegerät können wir nicht sicher sagen, jedoch ist seitdem nichts negatives passiert. Die Polklemmen sind etwas kleiner als bei dem Absaar und können bei manchen klobigen Batterieanschlüssen schwer angesetzt werden.


BMW Motorrad Ladegerät 71 60 7 688 864; zusammen mit der blauen R1100RS die uns im letzten Jahr zugelaufen ist, kam auch dieses kleine Erhaltungsladegerät mit. Es dient einzig und allein dazu die Batterie fit zu halten wenn die Maschine während der Winterpause nicht genutzt wird. Da die Batterie bei diesem Motorrad sehr zugebaut ist, verfügt das Ladegerät über einen Stecker mit dem es von ausserhalb mit der Batterie verbunden werden kann ohne die Verkleidung zu demontieren. Der maximale Ladestrom beträgt 1Ampere, für Batterien mit mehr als 25Amperestunden ist es nicht geeignet - dafür überwacht es sich selbstständig und kann sowohl AGM als auch Blei-Gel bzw Blei-Säure Batterien laden. Es verfügt über keinerlei Schalter sondern wird einfach angeschlossen und zeigt den aktuellen Status über eine Reihe von LEDs an.


CTEK MXS 5.0; für schwächelnde Batterien oder für solche die dauerhaft am Netz bleiben sollen haben wir seit kurzem ein CTEK Ladegerät im Bestand. Durch die speziellen Ladezyklen soll es möglich sein die Sulfatierung (Verkrustung der Bleiplatten durch Bleisulfatkristalle) abzubauen, welche die Leistungsfähigkeit und Lebensdauer kontinuierlich vermindert. Dazu wird mit besonders hoher Spannung geladen welches die Verkrustungen lösen und zurückbilden soll. Ob das wirklich funktioniert können wir bis jetzt noch nicht sagen. Die meisten Fahrzeuge haben erst vor kurzem neue Batterien erhalten und hatten derartige Probleme noch nicht. Schön sind die CTEK eigenen Schnellverbinder die es ermöglichen das Ladegerät mit einem Stecker schnell ans Fahrzeug anzuschließen ohne mit Polklemmen rumhantieren zu müssen. In den meisten Autos befindet sich nun so ein Kontakt der leicht zugänglich ist und uns erlaubt die Batterie zu laden ohne das Auto zu öffnen -sehr hilfreich wenn sich andernfalls die Alarmanlage beschwert oder die Steuergeräte dauerhaft im Standby-Modus bleiben und die Batterie niemals voll aufgeladen wird.


Wie ihr seht gibt es ein breites Angebot von Modellen, ganz nach persönlichem Bedarf und Budget. Einige teure Geräte bieten viele Zusatzfunktionen welche die Lebensdauer der Batterien verlängern sollen - doch das funktioniert nur wenn sie auch regelmäßig angeschlossen werden. Für diejenigen welche nicht proaktiv handeln sondern ihre Batterie erst dann aufladen wenn der Motor schon nicht mehr starten will, reicht vermutlich auch ein einfaches Gerät aus dem Baumarkt - solange man die Batterie gewissenhaft überwacht kann man auch damit gute Ergebnisse erzielen.

Zum Abschluss hier mal ein Überblick über den aktuellen Stand der Batterien im SZK-Fuhrpark:


Der Spezialpassat bekam 2011 eine neue 55Ah Varta Batterie, bis jetzt funktioniert sie problemlos - wobei der SP auch etwas mehr Bewegung hat als in früheren Jahren.

Der Normalpassat erhielt direkt nach dem Kauf im Herbst 2014 eine neue Deta 72Ah Batterie und hat bisher ebenfalls keinerlei Ausfälle zu beklagen - wobei der Nikograf ebenfalls häufig Langstrecke fährt.


Die Kuh, der 94er Opel Vectra A, steht die meiste Zeit im Stall und fährt wenn überhaupt nur mit der Kirche ums Dorf. Insofern ist es schon beachtlich das die aktuelle 45Ah Batterie seit 2012 funktioniert.

Der blaue E38 735i aus dem Haus des Nikografen ist prädestiniert für den schnellen Batterietod, viele Verbraucher an Bord und ein kurzer Weg zur Abeit. Doch dank der regelmäßigen Pflege hält der Energiespeicher seit 2011 tapfer durch, ein neuer 110Ah Akku wäre auch keine kleine Investition.


Der zweite E38 735i läuft erst seit ein paar Monaten im SZK und macht bisjetzt noch keine Probleme, bei identischem Nutzungsprofil wie sein Counterpart hat uns die 95Ah Batterie unbekannten Alters noch nicht enttäuscht - ein deutlicher Fortschritt zu seinem Vorgänger.

Mein Omega hat nach wie vor die selbe Batterie unter der Haube wie beim Kauf im Herbst 2010. Wie alt dieser 75Ah Varta Akkublock ist kann niemand sagen. Da ich mittlerweile nurnoch selten mit dem Auto fahre, bin ich umso mehr auf eine regelmäßige Aufladung bedacht - bisjetzt klappt das ganz gut.


Der weinrote Audi A4 ist seit Ende 2008 bei uns und erhielt im letzten Jahr eine neue Deta 60Ah Batterie. Die alte Batterie hatte zuvor fast fünf Jahre lang zuverlässig ihren Dienst getan, was nicht überragend ist.

Ebenfalls von 2008 ist die Batterie in Tippes Fiesta. Mit nur 45Ah kein großer Klotz aber in diesem Fahrzeug auch keiner übermäßigen Belastung ausgesetzt, wenige Verbraucher und ein langer Weg zur Arbeit lassen genügend Reserven um den Speicher permanent geladen zu halten.


Vom schwarzen E34 Touring und seinen Batteriesorgen haben wir vor kurzem berichtet. Seit dem gab es keine Zwischenfäller mehr. Es war wohl wirklich bloß etwas zuviel auf einmal für die kleine 55Ah Batterie in dem großen Auto.

Die beiden BMW Motorräder haben im Vergleich zu den Autos winzige Batterien an Bord, doch dafür gibt es auch nur einen Bruchteil der elektrischen Verbraucher. Die rote F650 hat zum Saisonauftakt 2014 eine frische 12Ah Batterie erhalten, nachdem die alte abgeraucht ist (siehe Medion Ladegerät). Dank des guten Wetters konnten wir viele Kilometer fahren und nun im Winterlager überwacht das Erhaltungsladegerät im ständigen Wechsel beide Motorradbatterien.


Die blaue Boxer-BMW hat schon einiges mehr an Komfort- und Sicherheitsausstattung, was auch eine größere Batterie erfordert. Mit dem 19Ah Akku ließen sich nachweislich auch kleine Automotoren zum Leben erwecken. Da die Batterie beim Kauf schon dabei war, können wir nicht sagen wie alt sie ist, sofern der letzte Besitzer ebenfalls das Ladegerät verwendet hat kann sie aber noch einige Jahre durchhalten.

Apropos einige Jahre durchhalten; Mels Roller und der Sabo Rasenmäher haben beide eine winzige 4,5Ah Batterie unterm Sitz. Beide wurden jahrelang vernachlässigt und sind nun wieder häufiger im Einsatz. Durch etwas Zuwendung und häufiges Auf- und Entladen hat zumindest die Batterie im Mäher wieder etwas von ihrer alten Leistungsfähigkeit zurückgewonnen. Und im Zweifel haben wir immernoch einen Kickstarter bzw Seilzugstarter.


Das zeigt recht deutlich worauf es ankommt um die nicht ganz billigen Batterien möglichst lange im Betrieb halten zu können; entweder möglichst viel "benutzen" also häufig und lange fahren oder wenn das nicht praktikabel ist mit entsprechenden Ladegeräten die Akkus aufladen und so im Training halten. Wenn der Akku einmal durch Vernachlässigung Schaden genommen hat, ist es nur schwerlich möglich ihn wieder auf sein altes Niveau zu bringen. Eine regelmäßige kurze Kontrolle mit dem Voltmeter (Ruhespannung messen) kann einen guten Anhaltspunkt liefern. Doch wenn alles nichts hilft - kann man immernoch zur Back-to-Life-Maschine greifen.

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