Montag, 18. Mai 2015

Frische Federn für den Omega


Einen Hängearsch hat der Omega eigentlich nicht. Solange niemand auf der Rückbank sitzt oder der Kofferraum beladen ist. Die allgemein weiche Federung trägt sicher ihren Teil dazu bei. Wenn jetzt aber auch noch eine der Federn gebrochen ist sackt der Wagen hinten noch weiter ab und bekommt auch noch Schlagseite. Die Lösung liegt auf der Hand: neue Federn rein und es geht aufwärts.


Kaputte Fahrwerksfedern sind im Allgemeinen und hier im SZK keine Besonderheit. Ob durch Materialermüdung und schlechte Qualität oder Korrosion und stumpfe Gewalt - eine Feder hält manchmal kein ganzes Autoleben lang. Bei der Hauptuntersuchung wird entsprechend gründlich jede Feder kontrolliert. 


Im besten Fall fällt die lose Windung einfach ab und das Auto sackt ein Stück weit nach. Im schlimmsten Fall durchbohrt die kaputte Feder den Reifen oder bricht so durch, dass sie ganz herrausfällt und die Federung auf Anschlag geht. Auch darum wird bei der Eintragung von größeren Reifen auf eine ausreichende Freigängigkeit bis zum Endanschlagpuffer geachtet. 


An der Hinterachse des Omegas und den meisten Autos mit getrennten Federn und Stoßdämpfern ist der Austausch einer oder mehrerer Federn kein allzugroßes Problem. Man muss das betroffene Rad nur so weit ausfedern lassen bis die Feder entspannt ist und herrausgezogen werden kann. Sind Feder und Dämpfer zu einem Federbein zusammengefasst bedarf es eines passenden Federspanners um die Feder gefahrlos ausbauen zu können.


Bei Karos Clio mit der halbstarren Hinterachse mussten wir lediglich die beiden Stoßdämpfer lösen und den Wagen so weit aufbocken bis die Feder uns entgegen kam. Im Omega konnten wir nur eine Seite nach der anderen bearbeiten, so das hier auch der Stabilisator  (M10 Schraube) demontiert werden musste. Ansonsten verhindert noch die Spurstange, der Bremsschlauch und die Antriebswellengelenke das vollständige Ausfedern der Aufhängung. In unserem Fall rutschen die Antriebswellen ein Stück weit aus dem Differential herraus und mussten hinterher wieder an ihren Platz zurück gedrückt werden. Tipp: Mit einem zweiten Wagenheber kann man gut die Achse hochpumpen und alle Aufhängungsteile wieder einfädeln.


Der Spurstangenkopf sitzt mit seinem Konus im Achsschenkel und kann nur mit ein paar gezielten Hammerschlägen gelöst werden (die Erfahrungen vom schwarzen E34 zahlen sich hier aus). Nun kann ein zweiter Helfer die Achse herrunterdrücken - ohne den Bremsschlauch zu überdehnen - und die Feder ist frei. Auch wenn nur eine Feder kaputt war, bekam der Wagen direkt zwei neue verpasst. Die linke Feder ist schon beim Vorbesitzer getauscht worden, aber mit den Jahren altert auch eine Feder und der Wagen reagiert unter Umständen nicht richtig wenn die eine Wagenseite stärker einfedert als die andere.


Verbaut wurden progressive Monroe Miniblock Federn. Diese haben den Vorteil, dass sie weniger Bauraum benötigen und immer straffer werden je stärker man sie belastet. Bei viel Gewicht oder hohen Fliehkräften sollte der Wagen so besser fahren und nicht so schnell ins Wanken geraten. Eine weitere Variante die zur Diskussion stand sind verstärkte Miniblock Federn, die bei Autos die häufig mit Anhänger oder hoher Beladung eingebaut sind und ein starkes Einsinken im normalen Fahrbetrieb verhindern sollen, dabei sind sie natürlich ein bisschen härter um den gestiegenen Anforderungen gerecht zu werden. 


Diese Komforteinbußen will ich nicht in Kauf nehmen, schließlich fährt der Omega doch die meiste Zeit solo oder mit wenig Ladung - wenn nicht gerade ein Siebener BMW abgeholt werden muss. Auch ohne verstärktes Fahrwerk hält der Omega sein Hinterteil zur Zeit etwas weiter in die Höhe als normal. Die neuen Federn werden sich in den nächsten Wochen noch ein Stück weit setzen, dann sollte das originale Fahrtniveau wiederhergestellt sein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Mit dem Absenden eines Kommentars bestätigst du, die Datenschutzerklärung (https://schlagzeilenkaefer.blogspot.com/p/impressum.html) zur Kenntnis genommen zu haben.

Mit Absenden deines Kommentars werden Name, E-Mail, Kommentar, URL, IP-Adresse und Zeitstempel in einer Datenbank gespeichert. Du kannst Deine Kommentare natürlich später jederzeit wieder löschen lassen

Indem du mir einen Kommentar hinterlässt, erklärst du dich AUTOMATISCH mit der Speicherung und Verarbeitung Deiner Daten durch diese Website einverstanden!

Dieser Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Es gelten die Datenschutzerklärung und Nutzungsbedingungen für Googleprodukte.