Montag, 7. Dezember 2015

Der Reifen war nur unten platt...


In den fünf Jahren die ich nun schon mit diesem Omega unterwegs bin hat er mich noch nie im Stich gelassen. Selbst wenn er mal in die Werkstatt muss, den Hinweg schaffte er doch immer aus eigenem Antrieb. Und jetzt bin ich mal eine Woche auf Exkursion und schon finde ich mein Auto in diesem Zustand vor: das linke Vorderrad ist platt - aber immerhin nur unten.

Der Grund für den vollständigen Luftverlust fand sich ziemlich zügig; das Ventil ist kaputt. Nicht nur ein bisschen kaputt sondern völlig aufgeplatz. Das Gummi am Ventilschaft sieht ziemlich alt und denaturiert aus. Als ob es von irgendeiner Chemikalie zerfressen worden ist, dabei ist dieses Rad nicht mehr oder weniger aggressiv gereinigt worden als die übrigen Räder, und die sehen nicht so aus.


So wie der Ventilschaft aufgequollen war als ich das Rad montierte, machte ich mir keine große Hoffnung damit in näherer Zukunft keine Arbeit zu haben. Wobei ich bis zum Schluss keinen Luftverlust feststellen konnte. Geplant war ein Werkstattbesuch in der folgenden Woche, ach meiner Rückkehr und so musste der Wagen zumindest noch die Anreise überstehen. Dabei gab es auch keine Probleme, wobei ich Rückblickend vielleicht doch besser nicht mit dem Rad in diesem Zustand fahren sollte. 

Jetzt steht der Wagen auf drei Reifen und einem platten Gummiflatschen. So kann ich nicht zur Reifenbude kommen. Doch dafür gibt es ja den Wagenheber und ein vollverwertiges(!) Reserverad im Kofferraum, mit Reifendichtmittel wäre ich nicht weit gekommen. Andererseits möchte ich mir auch nicht die doppelte Arbeit machen und das Rad für zwei Kilometer Fahrt drauf stecken. 


Stattdessen wird der fisselige Bordwagenheber und ein zusätzlich beschaffter Unterlegkeil (Toyota, faltbar) angestzt und es geht wieder aufwärts mit der Karosserie. Weil ich der ganzen Konstruktion trotzdem nicht länger als nötig traue, kommt unter die Bremsscheibe ein alter LKW-Reifen der (vermutlich) genau für diesen Zweck seit Jahren in der Ecke vom Garagenhof liegt.

Ab jetzt besteht meine Aufgabe darin einen Weg zur Reifenbude zu finden. Bus fahren wäre theoretisch möglich, aber dann muss ich den nicht ganz leichten und unhandlichen Reifen bis zur Haltestelle schleppen und von dort weiter zur Werkstatt. Das Fahrrad scheidet mangels ausreichender Zuladung und Stauraum ebenfalls aus. Zum Glück ist Nic noch in der Stadt und bringt mich freundlicherweise zum Reifendienst. 


Vor Ort erfahren wir dann dass eine Reparatur heute nur mit Wartezeit möglich ist, in der Winterreifen-Wechselzeit ist einfach jeder sich selbst der Nächste. Aber was sollen wir schon machen? Der Reifen muss repariert werden und Nic will nach Hause. Also Reifen da lassen und wieder Richtung Heimat starten. Gute drei Stunden später, kurz vor Feierabend, sollte die Werkstatt so langsam mal fertig sein und ich versuche mich telefonisch nach dem Stand der Dinge zu erkunden. Leider geht keiner ans Telefon.

Dann muss ich mich eben auf mein Glück verlassen und stumpf mit dem Fahrrad vorbei fahren und fragen was Sache ist. Tatsächlich ist mein Reifen wieder einsatzbereit. Auf Nachfrage erfahre ich, dass der Reifen einmal komplett demontiert, neu aufgezogen und gewuchtet wurde - man müsse ja nach der Ursache für den Luftverlust und eventuellen Schäden schauen. In diesem Fall bin ich mir zwar zu 100% sicher zu wissen wo das Problem lag, aber andererseits war der Austausch des Ventils mit allem drum und dran kaum teurer als die ambulante Reparatur am Spezialpassat vor einigen Jahren.


Alles gut also, aber wie kommt der Pneu nun nach Hause? Ganz einfach; im Kofferraum eines Leihwagens. Wozu ist man denn sonst Mitglied im Carsharing-Verein? Dieses eine Mal bin ich wirklich froh einen freien Wagen direkt um die Ecke gesehen zu haben, der so gleich requiriert wird um mein Rad wieder nach Hause zu bringen. Dort geht die Montage am Auto ruck zuck und schon bin ich wieder mobil. Die gesamte Aktion hat mich zwar fast vier Stunden und rund 20€ gekostet, aber dafür brauche ich mir wegen derartigen Zwischenfällen in Zukunft keine Gedanken machen. Der Ablaufplan hat perfekt funktioniert und eine neue Reifenwerkstatt des Vertrauens habe ich auch gefunden.

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