Freitag, 12. Februar 2016

Kraftstoff, schwarz ohne Zucker


Im Zuge der Handbremsseilreparatur am Passat des Nikografen fiel der Prüfende Blick auch auf die anderen Teile am Unterboden des zwanzig Jahre alten VW. In Anbetracht der fälligen Hauptuntersuchung kam so eine ansehnliche Liste von Reparaturen und Wartungsarbeiten zusammen die wir in naher Zukunft (also vor gut zwei Monaten) erledigen sollten. Beginnen wir direkt mit dem wichtigstens Bauteil: der Benzinfilter.

Nach dem stark angerosteten Halter und dem Aufdruck zu urteilen handelt es sich höchst wahrscheinlich noch um den originalen Kraftstofffilter von 1996. Zwar ist dieser laut VW kein Verschleißteil und hält "ein Autoleben lang" aber darauf sollte man sich nicht verlassen. Ein neues Teil kostet keine Unsummen und je nachdem wie verstopft der Filter ist kostet er uns Leistung und erhöht den Verbrauch.


Um an den Filter zu gelangen müssen wir erstmal die Unterbodenverkleidung vor der Hinterachse abnehmen. Das ist keine schwere Arbeit, solange die Schrauben und Halter nicht zu sehr verrostet sind. In einem letzten Lichten Moment bevor die Schlauchschellen gelöst werden, ziehen wir noch schnell das Relais 167 (unten rechts im Sicherungskasten) der Benzinpumpe raus und starten den Motor. Danach sollte kein Druck mehr auf der Leitung sein und nur ein bisschen Sprit auslaufen.


Zur Sicherheit stellen wir noch eine Schüssel auf den Boden unter dem Filter. In der Hoffnung das nichts daneben geht. Mit Schutzbrille und Gummihandschuhen bewehrt kneifen wir jetzt die beiden Oetiker Schellen durch und ziehen den Gummischlauch vom Filter. Damit nun nicht die ganze Zeit Sprit ausläuft stecken wir einfach zwei M8 Maschinenschrauben in die Schlauchenden. 


Aufgrund des starken Rostbefalls konnten wir die Halterung nicht direkt am Auto lösen und demontierten stattdessen einfach die komplette Einheit. Auf der Werkbank lässt sich wesentlich leichter arbeiten und bei der Gelegenheit wird direkt alles mit Rostschutzfarbe eingesprüht. Falls wir ins 20 Jahren nochmal den Filter tauschen müssen haben wir ein wenig mehr Hoffnung noch Reste von der Halterung am Fahrzeug vorzufinden.


Bei der Demontage zeigte sich dass die Gummischläuche schon ziemlich verwittert aussahen und wohl seit längerem der Kraftstoff am Filter austritt. In Verbindung mit den rostigen Schlauchschellen kein guter Zustand. Da helfen nur Neuteile; ein halber Meter Benzinschlauch, neue Oetiker Schellen und Messinghülsen die den Kunstsoff-Krafststoffleitungen die nötige Stabilität verleihen.


Falls man keine passende Oetiker-Schellen-Zange zur Hand hat, funktionieren normale schraubbare Schlauchschellen auch, nur gammeln die sowieso nach ein paar Jahren fest und lassen sich ohne Gewalt meist nichtmehr lösen. Der Benzinschlauch und die Kraftstoffleitung können mit einem guten Seitenschneider leicht durchtrennt werden. Dann die Stützhülsen einschieben und den neuen Gummischlauch samt Schelle hinterher. Um die Schelle und Hülse passend übereinander zu bekommen hilft uns eine kleine Farbmarkierung. 


Sobald die Gummischläuche fahrzeugseitig wieder fest sind kann der neue Filter mit Halterung an seinen alten Platz geschraubt (Einbaurichtung beachten!) und die neuen Schläuche aufgesteckt werden. Spätestens jetzt kann man nicht mehr viel gegen die Benzindusche unternehmen, ausser in naher Zukunft kein offenes Feuer an die Klamotten zu lassen.


Zum Abschluss stecken wir das Benzinpumpenrelais wieder an seinen Platz und der Motor sollte nach ein oder zwei Versuchen normal anspringen. Wenn am und um den Filter alles dicht bleibt können wir Feierabend machen. Oder so wie wir direkt mit der nächsten Baustelle weiter machen, aber davon berichten wir dann beim nächsten Mal.

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