Freitag, 7. Oktober 2016

Teil 27: Neue Bremse oder auch der Zangengeburt fünfter Teil {#JakastersKobold}

Bevor es endlich zur Prüfstation gehen konnte mussten ganz dringend die Bremsen erneuert werden. Nicht, dass sie nicht mehr ausreichend bremsen würden aber sie sahen einfach nicht mehr gut aus. So hieß es noch schnell Beläge und Scheiben zu tauschen. Überraschenderweise war dies der einfachste Teil der viertägigen Operation.



Die Reifen waren ja schon unten und so konnte es gleich los gehen. Mit einem 13er und 15er Schlüssel die Schrauben am Bremssattel lösen. Dann kann dieser samt Bremsbelägen abgenommen werden. 


Hier sieht man deutlich. Außen gar nicht mehr gut (links), innen eigentlich noch okay (mitte) und ganz neu (rechts) im Vergleich. Hier hat sich gezeigt, dass die neuen Beläge an den Seiten etwas zu breit sind und so am Bremssattel klemmen. Hier hilft es mit der Feile einfach etwas Material abzunehmen. Dabei sollte so wenig wie möglich auf die Bremsfläche gegriffen werden, da diese nicht fettig werden darf. Sprühfett etc. sind also komplett tabu!


Nun mit einem passenden Bit die Schrauben lösen. Damit die Bremsscheibe sich nicht mitdreht ganz einfach einen Schraubenzieher rein stecken. Da die alte Scheibe ausgemustert wird, ist das nicht weiter tragisch und es dreht sich so nichts mit.


Auf den ersten Blick erkennt man bereits was alt und was neu ist. Aber gerade im Detail fällt auf, wie viel vom Rand stehen geblieben ist. So sollten Bremsen nicht aussehen.


Nun geht es ans Entrosten. Dazu einfach eine Drahtbürste nehmen. Auch das Entfetten sollte nicht zu kurz kommen. Der eigentliche Verwendungszweck von Bremsenreiniger - wir nehmen ihn ja auch gerne vor dem Lackieren oder um Öl von diversen Flächen und den Händen zu entfernen.


Wichtig ist es auch den Bremssattel - hier besonders die Gleitflächen zu entrosten. Genau auf diese Stellen wird dann auch Bremsenpaste aufgetragen. Ja, das ist Schmiermittel aber die Bremse soll ja nicht nur einmal getreten werden sondern sich immer wieder lösen können. Es ist aber wichtig darauf zu achten, dass nichts auf die Bremsebeläge kommt.


Mit einem Spezialwerkzeug kann nun die Bremse auseinander gedrückt werden, damit Bremsbeläge und Sattel wieder an ihren Platz können. Bei allen Schrauben die wieder eingedreht werden gilt es ein Schraubensicherungsmittel zu verwenden und auf die Drehmomente zu achten.


Den Anfang machen die zwei Schrauben vom Bremssattelträger, diese ziehen wir mit 100NM an, dann folgen die zwei Schrauben vom Bremssattel mit 35NM (falls kein entsprechender Drehmomentschlüssel in dieser Klasse vorhanden ist, ziehen wir diese gut Handfest an).


Bevor alles wieder zusammen gebaut ist sollte sicher gestellt sein, dass alles gängig ist. Ist das der Fall sind wir schon fast am Ziel. Noch einmal Reinigen und die Reifen können wieder drauf.


Wie immer: Nach 50 bis 70 km sollten die Schrauben der Reifen noch einmal nachgezogen werden. Bei der neuen Bremse sollte darauf geachtet werden, dass sie behutsam eingebremst wird. Das heißt erst einmal müssen wir das Bremspedal so oft im Stand(!) betätigen bis wir wieder ein strammes Pedalgefühl haben und sich die Beläge an die Scheibe angelegt haben. Dann rollen wir ein kurzes Stück und treten die Bremse erneut - jetzt sollten keine Knack und Knall Geräusche zu hören sein, wenn doch ist mit großer Sicherheit etwas lose. Sofern die Verkehrslage es zulässt sollten wir nu auf 50 bis 60kmh beschleunigen und mit mittlerer Kraft bis kurz vor Stillstand verzögern, aber nicht anhalten sondern direkt wieder auf die Ausgangsgeschwindigkeit hochbeschleunigen. Diesen Vorgang wiederholen wir drei bis vier mal. Dann sollten die mahl und Schleifgeräusche verschwunden sein und die Bremse funktionieren wie gewünscht. Auf den nächsten 100km sind unnötige Vollbremsungen und langes Dauerbremsen zu vermeiden.

Achtung! Alle Arbeiten an der Bremsanlage und anderen Sicherheitsrelevanten Fahrzeugkomponenten sollten nur von geschultem Personal durchgeführt werden. Wer sich nicht sicher bei der Sache ist sollte lieber eine Werkstatt beauftragen oder sich entsprechend kompetenten Beistand suchen.

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