Montag, 13. Februar 2017

Immer Ärger mit dem Katalysator


So lange meine Erinnerung zurück reicht hat die Motorkontrollleuchte in Mels Mitsubishi SpaceStar dauerhaft geleuchtet. Obwohl die Werkstatt zu jedem Termin den Fehler sucht, tritt das Problem absolut zuverlässig wieder auf. Jetzt ist endlich eine dauerhafte Lösung gefunden worden. Hoffen wir zumindest. 

 

Das einzig positive an jeder Fehlermeldung vom Steuergerät ist, dass man zumindest einen Anhaltspunkt hat. Selbst wenn die Ursache nicht in einem defekten Sensor sondern einem Kabelbruch oder undichter Leitung liegt. Die grobe Richtung kann so ganz verkehrt nicht sein. Allerdings braucht man (wenn es kein altes Auto ist) ein extra Gerät um den OBD Fehlerspeicher auszulesen. 


Wenn besagter OBD-Scanner an der Diagnosesteckdose angeschlossen und der Fehler ausgelesen ist sehen wir folgende Meldung auf dem Display: P0421 - Katalysator Wirkungsgrad unter Grenzwert. Was soll uns das sagen? In Kurzversion; der Katalysator ist Altersbedingt nicht mehr ausreichend Leistungsfähig und muss neu. Das ist einerseits zu erwarten nach über 200tkm, andererseits gar nicht mal so günstig und bei diesem Auto ein echtes Killerkriterium. 


Langversion; In allen neueren Fahrzeugen mit Ottomotor befindet sich ein Drei-Wege-Katalysator, in dem Kohlenstoffmonoxid (CO), Stickoxide (NOx) und Reste von Kohlenwasserstoffe (HC) zu Kohlenstoffdioxid (CO2), Stickstoff (N2) und Wasser (H2O) umgewandelt werden. Das funktioniert allerdings nur solange gewisse Parameter erfüllt werden, dafür sorgt das Motorsteuergerät welches mittels der Lambdasonden die eigenen Abgase überwacht und wenn erforderlich nachreguliert. Unter anderem wird bei Autos mit Euro3 Abgasnorm auch die Leistung des Katalysators überprüft. Dazu dient die OSC (Oxygen Saving Capacity) als Maßstab, die sich aus der Zeitspanne ergibt wie lange der Katalysator den Sauerstoffüberschuss im Abgas welcher bewusst vom Motor erzeugt wird aufnehmen kann und wann der Sauerstoffgehalt nach dem Kat ansteigt. 


Dafür braucht es zwei Lambdasonden die jeweils vor und nach dem Katalysator installiert sind. Die erstere ist allgemein für die überwachung des korrekten Kraftstoffgemisches zuständig, die zweite nur zur Kontrolle des Katalysators. Wenn Sonde 1 einen Sauerstoffüberschuss registriert, muss eine gewissse Zeitspanne erreicht sein bevor Sonde 2 ebenfalls einen Überschuss meldet. Ist der Zeitraum zu kurz, gibt es die entsprechende Fehlermeldung. Allerdings ist das Verfahren nicht absolut wasserdicht und kann nur bedingt Aussagen über die Funktion des Katalysators machen. In diesem Fall hat der Wagen trotz der Fehlermeldung in den letzten sechs Jahren jede Abgasuntersuchung ohne Probleme überstanden. Insofern wäre ein neuer Katalysator noch nicht erforderlich. 


Da die Fehlermeldung nach jedem Löschen innerhalb weniger Tage erneut auftritt, fährt der SpaceStar nun zwei Jahre lang mit leuchtender MKL durch die Gegend, zur Hauptuntersuchung wird der Fehler gelöscht und das Auto erfolgreich geprüft. Danach leuchtet die Lampe wieder auf - bis jetzt zumindest. Nach einer etwas längeren Recherche stieß ich im Internet auf die Lösung in Form einer Distanzhülse welche die zweite Lambdasonde etwas aus dem Abgasstrom herraus setzt und so die Zeitspanne über den erforderlichen Mindestwert bringt. Schauen wir doch mal ob sich das Teil bezahlt macht. 


Für den Einbau muss erstmal die Lambdasonde ausgebaut werden. Wie wir aus leidiger Erfahrung wissen gerne leichter gesagt als getan. Mit dem Mitsubishi auf zwei Auffahrrampen ist zumindest etwas Platz unterm Auto um kräftig an der Sonde zu reißen. In Verbindung mit einem Schuss Rostlöser und zwei Schraubenschlüsseln als Hebelarm lässt sich das Teil tatsächlich lösen. Dafür stehe ich nun vor einem neuen Problem; das Kabel muss abgestöpselt werden um die Sonde komplett abzuschrauben. Ein erster Versuch von unten war leider nicht ganz erfolgreich. So muss leider doch die Komplette Mittelkonsole ausgebaut werden um den Stecker vom Innenraum aus zu lösen. 


Zwei Schrauben links und rechts seitlich, zwei unterm Flaschenhalter, eine unterm Schaltsack, zwei unter dem Handbremshebel und zwei hinten im Ablagefach halten die Konsole an ihrem Platz. Wenn man erstmal weiß wo die Schrauben sitzen ist es kein großer Akt. Mit spitzen Fingern lässt sich dann auch der Stecker ertasten und samt Stopfen und Isolation durch das Loch nach draußen drücken. Mit der Distanzhülse dazwischen wird alles wieder zusammengeschraubt und eingestöpselt. Nur noch den Fehlerspeicher ein letztes Mal löschen und wir können Feierabend machen. 

Seit einer Woche ist der SpaceStar nun schon wieder unterwegs und bis jetzt ohne Beanstandungen, wenn sich daran etwas ändern sollte werden wir hier davon berichten.

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